Einwohnerantrag

                 Mobilitäts-und Infrastrukturkonzept für ein lebenswertes Plänterwald         unter der Beteiligung der Anwohner*innen

Begründung

 

Ab 2024 eröffnet der Spreepark für 5.000 Besucher*innen täglich, die Willi-Sänger-Sportanlage wird zu einem Stadion mit 3.000 Plätzen ausgebaut – gleichzeitig rollen ab Ende nächsten Jahres zusätzliche Autolawinen von der Anschlussstelle Treptower Park der A100 durch Plänterwald. Durch Nachverdichtungsprojekte und die bereits eröffneten Gastronomien an der Spree wie Zenner und Eierhäuschen steigt die Bevölkerungs- und Besucher*innenzahl enorm. Der KfZ-Verkehr wird also weiter merklich zunehmen. Und dass, obwohl sich bereits heute tausende Fahrzeuge durch den Kiez quälen, die Radinfrastruktur und Verkehrssicherheit mehr als dürftig ist und die Parkplätze maximal ausgelastet sind. Währenddessen wird der Kiez seit 30 Jahren vernachlässigt. Heute gibt es nach der ersatzlosen Schließung mehrere Standorte nur noch einen Supermarkt, mit dem Verkauf des Ärztehaus am Dammweg keine ausreichende Gesundheitsversorgung und weder eine Post noch eine Bank.

Daher empfehlen die Anwohner*innen zur Umsetzung des Einwohnerantrags unter anderem:


Verkehrsberuhigung, Sicherheit und Klimaschutz
• Kiezblock mit Einbahnstraßensystem bzw. Tempo 30-Zone zur Erhöhung der Fußwegsicherheit für Schulkinder, den Weg zum Supermarkt, für Besucher*innen und zum ÖPNV
• Einrichtung von sicheren Fußgänger*innenüberwegen und Ampeln, insbesondere im Bereich von Schulen, Kindergärten und Bushaltestellen
• Fahrradstraße mit Durchfahrtsmöglichkeit für BVG und Lieferverkehr in der Neuen Krugallee
• Errichtung von mehr Ruhe- und Sitzmöglichkeiten
• Schutz des Landschaftsschutzgebiet und der Grünen Lunge Plänterwald


Verbesserung des ÖPNV und der Radwege
• Taktverdichtung der Buslinien 165, 166 und 265 (im 10-Minuten-Takt)
• Bus 165 und 166 fahren zeitlich versetzt
• Abstimmung der Anschlusszeiten zwischen Bus und S-Bahn
• Verlängerung der BVG-Fähre zwischen Baumschulenstraße und Wilhelmstrand um die Haltestellen Eierhäuschen, Zenner, Treptower Park und Ostkreuz (Rummelsburger Bucht)
• Ausbau der Mobilitätsstationen mit Leihfahrrädern
• Verbesserung der Radinfrastruktur entsprechend der Anforderungen des Mobilitätsgesetzes
• Verbesserung der Anbindung der Fahrradinfrastruktur an den Radweg R1
• Einrichtung von zusätzlichen Fahrradstellplätzen, insbesondere am S-Bahnhof Plänterwald


Zusammenhängende Koordination und Konzeption der Großprojekte
• Zusammenhängendes Verkehrskonzept für Plänterwald und den Südosten Berlins, insbesondere im Zusammenspiel zwischen Spreepark, Willi-Sänger-Sportanlage und Anschlussstelle Treptower Park der A100 mit Fokus auf eine Stärkung des Umweltverbundes
• Bessere Koordination der Belange zwischen den Anwohner*innen und den Großprojekten, allen voran Koordinierung der Besucher*innenströme und der Lärmbelastung

Nahversorgung
• Ausschreibung eines Wochenmarkts durch das Bezirksamt oder Unterstützung von interessierten privatwirtschaftlichen Akteur*innen
• Stärkung des bestehenden Lebensmitteleinzelhandels
• Einrichtung eines Geldautomaten oder dem mobilen Sparkassenbus
• Förderung eines Stadtteilmittelpunkts mit öffentlichen Aufenthaltsmöglichkeiten und einem Kiezclub
• Bemühungen, die an der Köpenicker Landstraße vorhandenen Ladenflächen wieder mit Leben und Waren des alltäglichen Bedarfs (Bäcker, Metzger, Kiosk, Drogerie) zu füllen
• Errichtung von zusätzlichen öffentlichen Toiletten

Medizinische Versorgung
• Intensive Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) zur Sicherung und Verbesserung der Ärzteversorgung
• Schaffung neuer Praxisräume, durch z.b. Neubau Stadt und Land an der Orionstraße, Aufstockung des Ärztehauses in der Galileistraße oder in derzeit als Wohnungen genutzten Räumen
• Bestandsaufnahme der Gesundheitsversorgung in Plänterwald und vorausschauende Planung der Verbesserung für die kommenden Jahre